Gutedel:. Der Gutedel gehört zu den am weitesten verbreiteten Rebsorten, aber nur in wenigen Gegenden werden seine Trauben auch zu Wein verarbeitet; innerhalb Deutschlands zum Beispiel nur im Markgräflerland. Hier findet er auch die ihm zusagenden Bedingungen, kräftige Lößlehmböden und ausreichend Niederschläge. In der Schweiz wird er Chasselas oder Fendant genannt und steht an den Ufern des Genfer Sees und an den Gebirgshängen des Wallis. Gutedel-Weine sollten möglichst innerhalb von zwei Jahren nach der Ernte getrunken werden.
Müller-Thurgau: Der Müller-Thurgau wird heute zu den Standardsorten gerechnet, obwohl er erst vor etwa 100 Jahren aus einer Kreuzung entstanden ist. Seine geringen Ansprüche an Boden und Lage, seine Ertragssicherheit und seine Fähigkeit, auch in weniger guten Lagen noch annehmbare Qualitäten zu bringen, sind die Ursachen für seine weite Verbreitung. Er liefert leichte, süffige Weine mit mehr oder weniger ausgeprägtem Muskatton und milder Säure.
Riesling/Klingelberger: Er ist eine der ältesten Traubensorten und vielleicht die einzige, die in Deutschland selbst (aus einer rheinischen Wildrebe) entstanden ist. In Baden ist er seit langem heimisch und schon sehr früh hat sich in der Ortenau das Synonym "Klingelberger" eingebürgert. Die Ansprüche der Rieslingtraube sowohl an den Boden als auch an die Lage sind hoch. Er bevorzugt kräftige, jedoch gleichzeitig auch durchlässige Böden und liebt die Sonnenwärme der Südhänge, wo ihm eine lange Vegetationsphase gesichert ist. Denn die braucht der Riesling, ist er doch die spätesten reifende Rebsorte, die deutsche Winzer anbauen. In einer langen Wachstumsperiode entwickelt er anregende Fruchtsäuren und feine Würze von großer Vielfalt.
Silvaner: Der Silvaner ist eine unserer ältesten Rebsorten. Der Müller-Thurgau hat ihn jedoch in den letzten dreißig Jahren fast überall vom ersten Platz verdrängt. Silvaner sind eher milde Weine In guten Lagen und Jahren ist der Silvaner durchaus in der Lage, auch Spitzenweine hervorzubringen, die sich durch Vollmundigkeit und reife Säure auszeichnen. Die Lagerfähigkeit ist bei den einfachen Qualitätsweinen beschränkt, mehr als zwei Jahre sollte man sie nicht aufbewahren.
Grauer Burgunder/Ruländer: Er gehört zur Burgunder-Familie, daher auch seine synonyme Bezeichnung Grauer Burgunder. Sein Name geht auf den Kaufmann Ruland zurück, der ihn Anfang des 18. Jahrhunderts als erster in einem verwilderten Garten in Speyer entdeckt haben soll. Die Elsässer nennen ihn Tokayer (Tokay d'Alsace). Er verlangt gute Lagen für den Anbau mit möglichst wenig Wind und durchlässige Böden. Seine dicht gepackten, walzenförmigen Trauben sind empfindlich gegenüber Beerenfäule, was jedoch in Jahren mit günstigem Herbstwetter die Erzeugung von Beeren- und Trockenbeerenauslesen erleichtert.
Weißer Burgunder: Duftiges, weiniges Aroma mit elegantem bis kräftigem Körper und markanter Säure. Die Weine des Weißen Burgunders verfügen zwar nicht über die Fülle der Ruländer, dafür sind sie aber meist eleganter und dank ihres höheren Säuregehaltes auch rassiger. Sie eignen sich besonders für den trockenen Ausbau.
Chardonnay: Der Chardonnay ist kräftig im Aroma mit fruchtigem Bukett. Diese alte Rebsorte, ist heute in allen wichtigen Weinbaugebieten der Welt zu finden. Dass dem so ist, verdankt sie in erster Linie dem Umstand, dass der wohl teuerste Weißwein der Welt - die Gewächse von Montrachet im Burgund - und der bekannteste Weißwein der Chablis - vom Chardonnay stammen. Viele Betriebe bauen den Chardonnay ausschließlich im Barrique aus, wofür er sich auch vorzüglich eignet.
Auxerrois: Der Auxerrois ist ein naher Verwandter des Weißen Burgunders und wird in größerem Umfang nur in der Umgebung von Weingarten im Kraichgau angebaut. Er ist relativ anspruchslos, was die Lagenqualität angeht. Seine Weine sind ruhig, mit milder Säure und von feiner Art..
Kerner: Der Kerner ist eine Neuzüchtung der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg. Justinus Kerner, der schwäbische Arzt und Dichter, hat dieser Kreuzung aus Trollinger und Riesling seinen Namen gegeben, ein Weißwein trotz der Geburtshilfe einer Rotweinsorte. Seine Weine haben Rasse, sind manchmal sogar rieslingartig und zeigen ein nicht aufdringliches, aber doch deutliches Aroma mit leichtem Muskatton
Nobling: Der Nobling ist fruchtig und körperreich, mit feinem Bukett. Er ist eine Spezialität des Markgräflerlandes und eine Neuzüchtung aus Silvaner und Gutedel.
Blauer Spätburgunder: Wie der Riesling bei den Weißweinsorten, so wird der Blaue Spätburgunder bei den roten in den nördlichen Anbaugebieten als die edelste angesehen. In Baden wird er in allen Bereichen angebaut, Schwerpunkte sind Bodensee, Tuniberg und Ortenau. Die bekanntesten badischen Spätburgunder wachsen auf den Granit- und Porphyrverwitterungsböden der Acher und Bühler Gegend. Seine Ansprüche sind hoch, nur in guten und besten Lagen liefert er auch befriedigende Qualitäten. Seine Weine sind leuchtend rubin- bis dunkelrot, im Geschmack samtig aber kraftvoll mit reichhaltigem Aroma.
Schwarzriesling (Müllerrebe): Dieser Wein ist eine Mutation des Blauen Spätburgunders. Er wird nur im nördlichen Kraichgau und in Tauberfranken angebaut. Er liefert einen der, drei Grundweine für die Champagnerherstellung.