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Wanderung durch Wolfsschlucht und Fuchsklinge

Übersichtskarte
Restaurant-Café Fuchsklinge. © VUD Medien GmbH, Foto: Saskia Klima
Klostermuseum im herzoglichen Amtshaus. © VUD Medien GmbH, Foto: Saskia Klima
Kloster Hirsau. © VUD Medien GmbH, Foto: Saskia Klima
Eulenturm, Kloster Hirsau © VUD Medien GmbH, Foto: Saskia Klima
Kultur und Natur rund um die Hessestadt Calw
Die Kulturbahn bringt Bahnreisende in rund zwei Stunden von der Schmuckmetropole Pforzheim in die Universitätsstadt Tübingen. Entlang der Bahnstrecke laden einige sehenswerte Highlights - wie die Hessestadt Calw und die berühmte Benediktinerabtei Hirsau - zu einem Zwischenstopp ein. Doch neben dem Kulturerlebnis gibt es hier auch für Naturfreunde und "Pufferküsser" einiges zu entdecken: Die Wolfsschlucht - eine geologische Besonderheit und das Bahnwärterhäuschen an der ehemaligen Trasse der Württembergischen Schwarzwaldbahn, in dem sich heute ein nettes Gasthaus befindet.

Anreise
Aktuelle Verbindungen für die An- und Abreise mit der Bahn finden Sie unter www.bwegt.de

Mit
der bwegt Bus&Bahn App können Sie Abfahrzeiten von Bus und Bahn ganz einfach über das Smartphone erfragen. www.bwegt.de/ihr-nahverkehr/reiseinformationen/apps-und-services
Detailkarte
Höhenprofil
Wolfsschlucht. © VUD Medien GmbH, Foto: Saskia Klima
Wolfsschlucht. © VUD Medien GmbH, Foto: Saskia Klima
Schild Fuchslinge. © VUD Medien GmbH, Foto: Saskia Klima
Tourenvorschlag:
Wanderung durch Wolfsschlucht und Fuchsklinge

Start- und Zielpunkt: Bahnhof Calw-Hirsau
Strecke: ca. 10 km
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer, festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung (insbesondere nach Regen) ist empfehlenswert.
Zeitbedarf: 3 Stunden - ohne Pausen und Besichtigung von Kloster Hirsau

Der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse wurde 1877 in Calw geboren und hat im Schwarzwaldstädtchen seine Jugend verbracht. Es ist nicht verbrieft, ob Hermann Hesse auch durch die Wolfsschlucht wanderte, sicher ist aber, dass der Schriftsteller gerne von Calw nach Hirsau spaziert ist, um dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Peter und Paul einen Besuch abzustatten. Die heute stillgelegte Bahnstrecke der Württembergischen Schwarzwaldbahn, von Calw nach Weil der Stadt, war zur Jugendzeit von Hermann Hesse noch in Betrieb. Und das "Waldrestaurant Fuchsklinge" war Bahnwärterhäuschen. Auf unserer Sonntagstour "Kultur und Natur rund um die Hessestadt Calw" gibt es also einiges zu entdecken. Die abwechslungsreiche Wanderung durch Wolfsschlucht und Fuchsklinge startet am Bahnhof Hirsau. Doch bevor es in die Natur geht, statten wir dem sehenswerten Kloster St. Peter und Paul einen Besuch ab.

Am Bahnhof Hirsau angekommen heißt es: links halten und die Straße unter der Eisenbahn hindurch hinabgehen bis zur Kreuzung (blaue Raute). Die B296 bei der Fußgängerampel überqueren und der Wegweisung Richtung Kloster Hirsau folgen (rot-schwarze Raute - Ostweg).

Sofort trifft man linkerhand auf das ehemalige Kloster St. Aurelius mit seiner romanischen Kirche. Im ehemaligen herzoglichen Amtshaus, das auf romanischen Fundamenten erbaut wurde und im Wesentlichen aus dem Jahr 1634 stammt, ist heute das Klostermuseum untergebracht. Die umfangreiche Sammlung zur Geschichte des Klosters und die Orts- und Sozialgeschichte von Hirsau vermittelt einen Eindruck der einstigen Bedeutung des Klosters. Auch in die 1071 geweihte Kirche sollte man einen Blick hineinwerfen. Sie bietet einen guten Eindruck von der Monumentalität der romanischen Architektur. Kaum ist man eingetreten empfängt einen der kühle, dunkle Raum mit einer besonderen Stimmung und beruhigenden Stille. Das Kloster wurde 1059 an der Stelle erbaut in der 828 das erste Kloster in Hirsau geweiht wurde.

1000-jährige Geschichte im Kloster Hirsau

Nur 23 Jahre später, 1082 wurde dann mit dem Bau des Klosters St. Peter und Paul begonnen. Es war zum Zeitpunkt seiner Errichtung das baulich größte Kloster im deutschsprachigen Raum und eines der größten romanischen Bauwerke im deutschen Südwesten. Damit zählte Kloster Hirsau im 11. und 12. Jahrhundert zu den einflussreichsten Klöstern in Süddeutschland. Heute ist das 1000 Jahre alte Kloster ein Kulturgut ersten Ranges und Kulisse für den jährlichen Calwer Klostersommer.

Auf der Höhe des Parkplatzes überqueren wir die Straße und betreten das Klosterareal über das untere Tor. Wie ein kleines Dorf aus vergangenen Jahrhunderten liegt das Gelände vor uns. Am Eingang informiert eine Tafel über die einzelnen Sehenswürdigkeiten. Wir lassen uns treiben und genießen die einmalige Atmosphäre zwischen den Ruinen. Der 37 Meter hohe Eulenturm überragt die komplette Szenerie. Beim näheren Betrachten sieht man, dass der Turm kein einzelner Glockenturm ist - wie man es vielleicht aus Italien kennt, sondern Teil einer Doppelturmfassade war. Diese bildete einst den Abschluss des monumentalen romanischen Gotteshauses - der Klosterkirche St. Peter und Paul. Sehenswert ist neben dem Kreuzgang die vollständig erhaltene Marienkapelle, die heutige evangelische Pfarrkirche von Hirsau. Von Mai bis Oktober finden immer samstags um 14.30 und sonntags um 11 und 15.30 Uhr öffentliche Führungen durch die Klosteranlage statt.

Naturerlebnis Wolfsschlucht

Um zur Wolfsschlucht zu gelangen, verlassen wir St. Peter und Paul durch das obere Tor, halten uns rechts und biegen an der nächsten Straßenkreuzung nochmals rechts Richtung Ernstmühl ab (gelbe Raute). Danach gehen wir die Brudersteige steil bergauf immer geradeaus, der gelben Raute folgend. Der Weg führt oberhalb der Häuser mit Blick auf das Nagoldtal zuerst am Waldrand entlang und dann auf kleinem Pfad geradeaus in den Wald hinein. Nach rund 25 Minuten sind die ersten Häuser von Ernstmühl erreicht. Ein steiles Sträßchen (Heerweg) führt hinunter zur B463, die wir überqueren. Danach gehen wir links der Nagold bis zur Brücke, überqueren den Fluss und halten uns rechts. Dann entlang der Bahnlinie der Kulturbahn bis zur Eisenbahnbrücke und unter dieser hindurch.

Nach der Eisenbahnbrücke geht es nun stetig steil bergauf bis zum Waldrand (zuerst leicht links und dann rechts über den Schulweg). Der Wegweiser "Wolfsschlucht" ist etwas in der Hecke versteckt. Ist der Wald erreicht, führt der Wanderweg auf einem schmalen Naturpfad geradeaus, bis zum Wegzeiger "Ernstmühler Berg 390 m". Hier folgen wir kurz dem Ostweg, gehen über eine kleine Holzbrücke zum nächsten Wegweiser, halten uns links (gelbe Raute) und verlassen den Ostweg. Über eine Holzbrücke erreichen wir dann nach weiteren 20 Minuten den Einstieg in die Wolfsschlucht.

Spätestens hier zahlt sich gutes Schuhwerk aus. Zunächst schlängelt sich der Pfad direkt neben dem Bachlauf durch die romantische und ursprüngliche Schlucht. Dann geht es über Sandsteinstufen und Brücken weiter bergauf. Der schmale, steile Serpentinenpfad ist zwar kurz, hat aber durchaus alpinen Charakter, den man nicht unterschätzen sollte.

Nach rund 15 Minuten ist die wilde Wolfsschlucht durchquert. Wir stoßen auf die K4308, überqueren diese und gehen auf der anderen Straßenseite auf einem Forstweg (gelbe Raute) leicht bergan. Immerzu geradeaus, alle Abzweigungen ignorierend, folgen wir dem Steinweg (einem Forstweg) der irgendwann endet und in einen nicht geschotterten Wiesenweg übergeht. Rechts und links gibt es außer den Hochsitzen der Jäger nicht viel zu entdecken. Aber wer leise ist, begegnet vielleicht einem Eichhörnchen. Die gelbe Raute ist auf diesem Wegabschnitt eine Orientierungshilfe, der Weg ist aber teilweise nicht markiert. Nach rund 20 Minuten stößt der Wiesenpfad wieder auf einen Forstweg (links geht es nach Ottenbronn). Hier gehen wir weiter geradeaus Richtung Gewann "Fuchsloch". Unterwegs treffen wir auf den Wegweiser "Überzwercher Weg 500 m". Wer abkürzen möchte, erreicht über diesen steilen Serpentinenweg in 20 Minuten den Bahnhof Hirsau. Dazu der gelben Raute abwärts folgen.

Rast im ehemaligen Bahnwärterhäuschen

Unsere Wanderung führt uns jedoch noch rund einen Kilometer geradeaus, leicht abwärts zum "Gewann Fuchsloch" (gelbe Raute). Nach rund 15 Minuten ist das Fuchsloch erreicht. Am Wegweiser "Mönchloch" überqueren wir die kleine Landstraße nach Althengstett und orientieren uns nach rechts Richtung Fuchsklinge (nun blaue Raute). Auf einem schönen Pfad führt der Weg abwärts bis zu einem breiten Weg. Nach wenigen Schritten abwärts biegen wir links auf den Pfad durch die Fuchsklinge ein. Links rauscht der Tälesbach. Nach rund 20 Minuten erreichen wir wieder die Landstraße und gehen die letzten Meter zum wunderschönen Restaurant-Café "Fuchsklinge". Das Gasthaus ist an das ehemalige Bahnwärterhäuschen angebaut. Hier befand sich der Haltepunkt "Fuchsklinge" der Bahnlinie "Hirsau - Weil der Stadt". Die Bahnstrecke wurde in den 1980er-Jahren stillgelegt. Im Innern des Restaurants informieren Tafeln über die Streckenführung der ehemaligen Württembergischen Schwarzwaldbahn und deren besonderen Trassenführung.

Frisch gestärkt geht es nun auf das letzte Wegstück. Dazu folgen wir der wenig befahrenen Landstraße abwärts nach Hirsau. Nach 20 Minuten ist der Haltepunkt Hirsau der Kulturbahn erreicht. Wem der Sinn nach Stadtbummel steht oder mehr über Hermann Hesse erfahren möchte, ist mit der Kulturbahn in fünf Minuten in Calw.

Adressen, Sehenswertes, Veranstaltungen

Waldrestaurant Fuchsklinge, Waldstr. 44, 75365 Calw-Hirsau, Tel. +49 7051 934571, www.fuchsklinge.de. Mo./Di./Fr. 11-14, 17 bis 23; Do. 17-23 Uhr. Sa./So./Feiertag durchgehend 11-23 Uhr (zur Zeit geschlossen, Stand 04/24).

Gerbersauer Lesesommer, jährlich im Juli/August, www.calw.de/Gerbersauer-Lesesommer

Calw rockt! Im Juli (wieder 2018). www.calw-rockt.de

Calwer Klostersommer in Hirsau, jährlich Juli/August. Mit Stars der Musik- und Musicalszene. www.klostersommer.de

Informationen zum zweijährigen Hermann-Hesse-Festival und der Panikpreis-Verleihung: www.udo-lindenberg-stiftung.de (2018/2020).

Stadtinformation Calw, Sparkassenplatz 2, 75365 Calw, Tel. +49 7051 167-399, www.calw.de/stadtinformation. Mai-Sept. Mo.-Fr. 9.30-16.30, Sa. 9.30-12.30 Uhr. Okt.-April zw. 13 und 14 Uhr geschlossen.

Museum der Stadt im Palais Vischer, Bischofstr. 48, 75365 Calw, Tel. +49 7051 939710, www.calw.de/palais-vischer. April-Oltober: Sa./So. 14-17 Uhr, Erw. 2 / Jugendliche 12-18 Jahre 1,50 Euro.

Kloster Hirsau, 75365 Calw-Hirsau, Tel. +49 7051 59015 (Klostermuseum), www.schloesser-und-gaerten.de. Kirche St. Aurelius Mo./Mi.-So. 10-18, Di. 10-11/14-18 Uhr. Klosteranlage und Kräutergarten frei zugänglich. Klostermuseum April-Okt. Di.-Fr. 13-16, Sa./So. 12-17 Uhr. Kombiticket für Führungen in St. Aurelius und Klosteranlage St. Peter und Paul sowie Klostermuseum: Erw. 4,50 / Kinder 3,50 Euro.

Hermann-Hesse-Museum, Marktplatz 30, 75365 Calw, Tel. +49 7051 7522, www.calw.de/hermann-hesse-museum. April-Okt. Di.-So. 11-17 Uhr; Nov.-März Di.-Do. und Sa./So. 11-16 Uhr. Erw. 5, Kinder/Jugendliche 3 Euro.

Tipps

Die komplette Vita und alles über die Werke von Hermann Hesse: www.hermann-hesse.de

Die Wegbeschreibung zur Tour gibt es mit GPS-Track zum Download: www.schwarzwald-tourismus.info/Media/Touren/Wolfsschlucht-und-Fuchsklinge

Kulturbahn-Ticket
Für 12 Euro und 3 Euro je Mitfahrer können Fahrgäste der Kulturbahn die landschaftlichen und kulturellen Highlights zu einem günstigen Preis entdecken. Gültig ist das "Kulturbahn-Ticket" von Montag bis Freitag von 9 bis 3 Uhr des Folgetages, sowie Samstag, Sonntag und an den in Baden-Württemberg gültigen Feiertagen von 0 Uhr bis um 3 Uhr des Folgetages; in der 2. Klasse aller fahrplanmäßigen Kulturbahnzüge. www.bahn.de/kulturbahn

Anreise
An- und Abreise mit der Kulturbahn (KBS 774)

Anreise beispielsweise
Pforzheim Hbf ab 9:50 Uhr
Calw-Hirsau an 10:15 Uhr

Abreise beispielsweise
Calw-Hirsau 16:41 Uhr
Pforzheim Hbf an 17:07 Uhr
Aktuelle Verbindungen für die An- und Abreise mit der Bahn finden Sie unter www.bwegt.de

Mit
der bwegt Bus&Bahn App können Sie Abfahrzeiten von Bus und Bahn ganz einfach über das Smartphone erfragen. www.bwegt.de/ihr-nahverkehr/reiseinformationen/apps-und-services
Service:

Radroutenplaner Baden-Württemberg
Der Radroutenpaner enthält Radroutendaten mit Tourenvorschlägen und Sehenswürdigkeiten. Das interaktive und kostenlose Tool bietet die Möglichkeit, eigene Routen zu planen, auszudrucken und mit Freunden zu teilen. Die optimale Verknüpfung mit öffentlichen Verkehrsmitteln stellt die direkte Verbindung zur elektronischen Fahrplanauskunft (EFA-BW) sicher. Auch als mobile Version erhältlich. www.radtourenplaner-bw.de

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alle Termine wurden sorgfältig recherchiert, geprüft und angelegt (von VUD Medien, Gemeinden/Städten und Veranstaltern). Trotzdem können wir für die Richtigkeit keine Gewähr übernehmen. Bei der Vielzahl der Daten lässt es sich nicht vermeiden, dass sich Termine verschieben, entfallen oder fehlerhaft übermittelt werden. Um ganz sicher zu gehen empfehlen wir Ihnen, sich vor dem Besuch eines Events beim Veranstalter zu informieren.
Herzlichen Dank.